Nette Leit mit Chefdirigent Peter Illavsky – Teil 1
Der Komponist und Musiker Peter Illavski, in den USA auch als “I Love Ski” bekannt, ist diesmal Gast bei “Nette Leit”. Illavsky, der noch nie in China war, ist jedoch mit einer Frau aus China verheiratet. Moderator Helmut Berg hatte die Gelegenheit, mit ihm über seine beeindruckende Karriere zu sprechen, die von den Sängerknaben bis zur Leitung des Vienna Royal Philharmonic geführt hat – mit interessanten Abzweigungen nach Wiens 15. Bezirk Rudolfsheim Fünfhaus.
Illavsky, in einer Künstlerfamilie aufgewachsen, begann seine musikalische Reise früh, zuerst bei den Wiener Sängerknaben, dann beeindruckte er im Theater an der Wien als jüngster Cellist unter Peter Weck im Musical “Cats” – sein erster Karriereboost. Er hat diese Zeit als bedeutend in Erinnerung, da er durch ein Probespiel die Möglichkeit erhielt, aus dem Elternhaus in Perchtoldsdorf auszuziehen und eine eigene Wohnung im 15. Bezirk in Wien zu nehmen. Bereits während seiner Schulzeit konnte er sich seinen Traum vom eigenen Auto, einem VW-Käfer, erfüllen. “Damals war es ein Wunschtraum jedes Burschen, sein eigenes Auto zu haben”, betont der heutige Chefdirigent.
“Bezirks-Oper” in Rudolfsheim Fünfhaus
Der 15. Bezirk als seine damalige Heimat war es schließlich auch, die ihn im vergangenen Jahr inspirierte, in “seinem” Bezirk die ursprünglich von Hans Rott komponierte Oper für Rudolfsheim Fünfhaus zu inszenieren – wir berichteten anlässlich deren Uraufführung im Herbst 2023. Ziel war es, Oper auch jenen näherzubringen, die mit ihr ansonsten keine Berührungspunkte haben. Und man kann sagen, es ist geglückt – trotz des Rufes von Opern, elitär zu sein. Dennoch ist sich der Künstler bewusst, dass Opern generell zwar für jeden da sind, aber ein Minderheitenprogramm bleiben. Donaukanal TV hat übrigens über die Uraufführung der “Bezirks-Oper” in Rudolfsheim Fünfhaus berichtet – den blauen Link dazu finden Sie unten.
Auftritt mit Domingo und Pavarotti: Ohne Konsequenzen ferngeblieben
Die musikalische Karriere von Illavski geht genauso steil weiter, wie sie begonnen hat: Mit Auftritten in der Arena di Verona mit Größen wie Placido Domingo und Luciano Pavarotti – wiederum als Cellist. Der Beginn seiner dortigen Karriere sah so aus, dass er das erste Konzert – es war die Premiere von keiner geringeren Oper als “Aida” – wegen eines anderen, zeitgleichen Engagements schwänzte, dennoch nicht geschasst wurde und sogar bis heute seine Gage für den geschwänzten Auftritt behalten durfte. Illovsky kommentiert das heute so, dass er “zur richtigen Zeit am richtigen Ort” war, denn ihm wurden schlicht zu viele verlockende Engagements zeitgleich angeboten.
Illavsky und der Ruf nach Afrika
Doch es war seine Zeit in Südafrika ab 1991, die besonders einzigartig war. Als Chefdirigent des National Symphony Orchestra setzte er nach dem Ende der Apartheid ein Zeichen, indem er das erste eigene Orchester gründete, in dem weiße und schwarze Musiker gemeinsam spielten, kurz nach dem Ende dieses düsteren Kapitels in der Geschichte Südafrikas. Und das in einem Alter von kaum über 20 Jahren.
Auf die Gefahr der Überforderung in so jungen Jahren antwortet er, dass das für ihn damals kein Thema war, weil er genung schöpferische Kraft in sich spürte. Als geerdet bezeichnet er sich dennoch, weil er ein familiäres Umfeld mit Frau und Freunden habe, das seine Ideale nachvollziehen könne. Er sieht seine künstlerische Arbeit mittlerweile als Mission und es gelang ihm, trotz seiner beeindruckenden Erfolge bescheiden zu bleiben.
Professur in den USA und Connection zu Wien
Nach seiner Zeit in Südafrika führte ihn sein Weg nach Kalifornien, wo er an der Universität von Los Angeles als Professor tätig wurde. Genau hier knüpfte er wieder verstärkt Verbindungen zu seiner frühreren Heimatstadt Wien, indem er den Wiener Exilkomponisten Herbert Zipper traf und auch Kontakte zum Schönberg-Archiv aufbaute, das damals noch in Los Angeles war und dann nach Wien übersiedelte.
Schließlich kam Illavsky auch mit Hollywood und allem, was damals dazugehörte – den Disney Studios, Barbara Streisand und vielem mehr -, in Berührung – doch das sehen Sie im 2. Teil von “Nette Leit” mit dem Chefdirigenten.
