AK-Finanzführerschein: So beugt man der Schuldenfalle vor
Die Arbeiterkammer NÖ hat in Zusammenarbeit mit dem Land NÖ ein zukunftsweisendes Bildungsprojekt gestartet: den Finanzführerschein. Dieser wurde speziell für SchülerInnen der polytechnischen Schulen entwickelt und soll ihnen grundlegende Finanzkenntnisse vermitteln. Pünktlich vor Beginn ihres Lehrlingsalltags im Herbst erhalten die Jugendlichen damit wertvolle Fähigkeiten, um ihr erstes eigenes Einkommen sinnvoll zu verwalten.
Finanzführerschein: Mit Modulen die eigenen Finanzen beherrschen lernen
Der Führerschein besteht aus fünf Modulen, die eine breite Palette an finanzrelevanten Themen abdecken. Diese reichen von der Erkennung von Schuldenfallen über die grundlegende Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bis hin zur Lebenshaltungskosten- und Budgetplanung. Das Projekt zielt darauf ab, den SchülerInnen die Bedeutung eines eigenen Finanzmanagements bewusst zu machen und ihnen das Rüstzeug für ein finanziell selbstbestimmtes Leben zu geben. Angesichts der verlockenden Angebote und dem einfachen Zugang zu Konsumgütern eine sinnvolle Idee. Die Versuchungen durch Online-Shopping, Ratenzahlungen und Einflüsse durch Social Media und Influencer sind groß, und in der Familie wird über Geld oft nicht gesprochen.
Jugendliche nun gut informiert
Die Reaktionen des jungen Zielpublikums zeigen, dass das Programm gut angenommen und für wichtig gehalten wird. „Es war sehr spannend, ich habe vieles Neues gelernt, was mir später im Beruf helfen wird. Ich weiß auch, an wen ich mich wenden kann, falls ich mal in eine finanzielle Krise gerate“, berichtet ein Schüler. Die Jugendlichen ist also sehr wohl bewusst, wie wichtig es ist, den Umgang mit Geld zu lernen und Schulden zu vermeiden. Sie schätzen die praktische Relevanz der vermittelten Inhalte und empfehlen den Finanzführerschein der AK auch anderen jungen Menschen.
Arbeiterkammer NÖ: Jugendliche sollen Zugang zu Geld, das sie nicht haben, kritisch sehen lernen
„Unser Projekt ist eine Basis-Finanzbildung. Die Jugend hat aktuell sehr leichten Zugang zu Geld, das sie nicht haben. Elektronik- oder Lifestyle-Produkte zu kaufen, wird einem zu leicht gemacht“, betont ein Vertreter der Arbeiterkammer. Ziel des Finanzführerscheins ist es daher, die Schüler auf die Gefahren hinzuweisen und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu erziehen.
Ein Pilotprojekt, das abhebt
Seit dem Start vor zwei Jahren wächst der Finanzführerschein schnell. Aktuell gibt es 866 Anmeldungen aus 20 Schulen, die im kommenden Jahr teilnehmen wollen. „Wenn viele kommen, gefällt es vielen, und wenn es weiterhin so ist, dann haben wir das Richtige gemacht“, resümiert AK-NÖ-Chef Markus Wieser. Eine gute Finanzplanung sichere die eigene Zukunft – das gelte allgemein, aber besonders für die Jugend.
