Franz Ferdinand lebendig: Joe Harriet über ihr neues Stück
Autorin, Regisseurin und Darstellerin Elisabeth Joe Harriet erzählt bei Nette Leit über ihre bereits angelaufene Theaterproduktion „Franzi & Soph“. Die Premiere war ein voller Erfolg im Schloss Eckartsau. Gleichzeitig übt Sie Kritik an der Darstellung des Thronfolgers und an der Orientierung des Geschichtsunterrichts an bloßen Jahreszahlen.
Zwischen Bühne und Geschichte: Eine Premiere mit Herzblut
Elisabeth Joe Harriet berichtet begeistert von der gelungenen Premiere ihres neuen Stücks „Franzi & Soph“, das die dramatische Liebesgeschichte von Thronfolger Franz Ferdinand und Sophie von Hohenberg erzählt. Die Reaktionen des Publikums waren durchweg positiv – trotz der ungewohnten Organisation bei dieser Schlossinszenierung. Besonders hebt sie die schauspielerischen Leistungen von Beatrice Gleicher (“Soph”) und Ralf Samel (“Franzi”) hervor, die als historisches Paar überzeugten. Auch Harriet selbst übernahm eine Rolle – die von Franz Ferdinands Stiefmutter Marie Therese. Noch bis in den Herbst hinein wird das Stück gespielt – es sind noch Karten erhältlich – den Link zu Karten finden Sie unterhalb.
Franz Ferdinand: Vom schwächlichen Kind zum politischen Visionär
Im Gespräch gewährt die Autorin tiefere Einblicke in die historische Entwicklung Franz Ferdinands. Sie räumt mit gängigen Klischees auf: Weder war er dauerhaft krank noch ein einfacher Charakter. Vielmehr sei er ein missverstandener Visionär gewesen, der das Habsburgerreich reformieren und die Gleichberechtigung der Völker vorantreiben wollte. Seine Kindheit, geprägt vom frühen Tod seiner leiblichen Mutter und der liebevollen Fürsorge seiner Stiefmutter, bildet einen zentralen Erzählstrang des Stücks. Harriet kombiniert hier fundierte historische Recherche mit einer emotional nachvollziehbaren Erzählweise.
Joe Harriet: Kritik an der Darstellung von Geschichte
Ein besonderes Anliegen ist Elisabeth Joe Harriet die sprachliche und gesellschaftliche Authentizität. In der Regiearbeit legt sie großen Wert auf historisch stimmige Sprache, Haltung und Etikette – ohne dabei in Kitsch zu verfallen. Für sie ist Geschichte nur dann wirksam, wenn sie nicht nur korrekt, sondern auch empathisch vermittelt wird, was öfter fehlt. Die Sprache im Stück orientiert sich daher an damaligen Ausdrucksweisen, um ein glaubwürdiges Bild der Figuren zu zeichnen. Denn, so Harriet: Geschichte lebt vom Verständnis der Menschen – nicht von bloßen Jahreszahlen.
📺 Mehr spannende Hintergründe gibt es im Video, den Link zu mehr Infos und Karten unerhalb.

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