Wachauer Marille steht vor exzellenter Ernte
Frost, Hagel und andere Wetterkapriolen haben der Marille in den vergangenen Jahren immer wieder zugesetzt – doch für heuer rechnet man mit einer Rekordernte in exzellenter Qualität.
Die Wachauer Marille im Mittelpunkt von Events
Rund 100.000 Marillenbäume werden auf 350 Hektar verteilt mehr als 3.000 Tonnen Früchte abwerfen, so der Verein „Wachauer Marille“. Und die Verkostung wird zelebriert – so finden beispielsweise in Krems oder Spitz Feste und Kirtage im Namen des Edelobstes statt. Dem Obst ist mit der „Goldenen Marille“ sogar eine Auszeichnung für besondere Leistungen rund um die Gemeinde Spitz gewidmet. Wir sagen – je nach Vorliebe – „Prost“ oder „Mahlzeit“!

Über die Wachauer Marille
Die Wachauer Marille ist weit mehr als nur eine Frucht. Sie ist ein Symbol für die Region Wachau in Niederösterreich, ein einzigartiges Naturprodukt und ein fester Bestandteil der lokalen Kultur und Wirtschaft. Ihre Bedeutung reicht von ihrem unverwechselbaren Geschmack bis hin zu ihrer Rolle als identitätsstiftendes Element einer ganzen Region.
Herkunftsbezeichnung und Qualität
Was die Wachauer Marille so besonders macht, ist ihre geschützte Ursprungsbezeichnung “Wachauer Marille” (g.U.). Diese seit 1995 bestehende Auszeichnung garantiert, dass nur Marillen, die tatsächlich in der Region Wachau geerntet wurden und bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, diesen Namen tragen dürfen. Dazu gehören traditionelle Anbaumethoden, der Verzicht auf Bewässerung (was den intensiven Geschmack fördert) und eine sorgfältige Ernte zum optimalen Reifezeitpunkt. Die klimatischen Bedingungen der Wachau mit ihren heißen Sommern und kühlen Nächten sowie die speziellen Lössböden tragen maßgeblich zum Aroma und zur Saftigkeit dieser Früchte bei. Darum sind rund 70 % aller Marillenanbauflächen Österreichs in der Wachau zu finden.
Kulinarische Vielfalt
Die Wachauer Marille ist berühmt für ihren intensiven, süß-säuerlichen Geschmack und ihr saftiges Fruchtfleisch. Sie ist die Hauptzutat für eine Vielzahl kulinarischer Köstlichkeiten – egal, ob sie gegessen oder getrunken wird:
- Marillenknödel: Das wohl bekannteste Gericht, bei dem die reifen Marillen in einem Teigmantel serviert und oft mit Butterbröseln und Staubzucker verfeinert werden.
- Marillenmarmelade: Eine intensiv fruchtige Konfitüre, die oft mit einem Hauch von Rum oder Zitrone verfeinert wird.
- Marillenbrand und -likör: Edle Destillate, die den vollen Geschmack der Frucht einfangen und als Digestif geschätzt werden.
- Marillenkuchen und -torten: Zahlreiche Backwaren, die die Marille in süßen Variationen präsentieren.
- Darüber hinaus findet man sie in Chutneys, Sorbets und vielen anderen regionalen Spezialitäten.
Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung
Für die Wachau ist die Marille ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Zahlreiche Bauernfamilien leben vom Anbau und der Weiterverarbeitung der Früchte. Die Marillenblüte findet im Frühjahr statt und kann aufgrund von Spätfrost (wie z.B. im April 2023) zur Herausforderung werden. Generell ist der Anbau stark von den Witterungsbedingungen abhängig. Die Marillenernte, die typischerweise im Juli stattfindet, ist ein Höhepunkt im Jahreslauf und zieht viele Besucher an, die die frischen Früchte direkt von den Bäumen oder von den Ständen entlang der Straße kaufen möchten. Die regionale Gastronomie setzt dann ihren Marillenschwerpunkt, es gibt sogar eigene Marillenfeste. In einem durchschnittlichen Erntejahr kommen 2,5 bis 3 Mio Kg Marillen auf den Markt, 2019 waren es gar 5 Mio. Kg.
Kulturell ist die Marille tief in der Identität der Wachau verwurzelt. Sie ist nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Symbol für Tradition, Handwerkskunst und die Schönheit der Landschaft. Das alljährliche Marillenfest in Krems oder Spitz an der Donau zieht tausende Besucher an und zelebriert die Frucht mit Musik, Tanz und natürlich unzähligen Marillenprodukten. Es ist ein Ausdruck der Wertschätzung für dieses besondere Geschenk der Natur und der Arbeit der Menschen, die es pflegen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wachauer Marille weit mehr ist als eine Frucht. Sie ist ein Botschafter der Wachau, ein Garant für höchste Qualität und ein köstliches Stück österreichischer Kulturgeschichte.