AKNÖ: Mit der KI muss auch der Solidarstaat neu werden
Künstliche Intelligenz und Robotik übernehmen immer mehr menschliche Arbeit – und bringen damit das Finanzierungssystem des Sozialstaats unter Druck. Das Dialogforum der Arbeiterkammer Niederösterreich widmete sich am 21 November genau dieser Frage – und wie der Solidarstaat sich neu aufstellen muss, um finanzierbar zu bleiben.
Automatisierung wächst – Wie reagieren auf die “40-Prozent-Lücke duch KI?
Rund 40 Prozent der Arbeit in Österreich werden bereits heute von Maschinen erledigt – ohne Steuern, ohne Abgaben, ohne Beitrag zum Solidarstaat. Beim Dialogforum in St. Pölten wurde klar: Wenn diese Entwicklung ungebremst weiterläuft, geraten sowohl Arbeitsmarkt als auch Sozialsystem unter massiven Druck. ExpertInnen betonten, dass es nicht ausreiche, die Belastung weiter auf menschliche Arbeit zu stützen, während die Wertschöpfung zunehmend von automatisierten Systemen und Robotern kommt. Stattdessen müsse die Finanzierung des Sozialstaats grundlegend neu gedacht werden.
Solidarstaat: Neues Steuersystem oder soziale Krise?
Trotz aller Befürchtungen sehen Fachleute auch Chancen: Künstliche Intelligenz und Automatisierung steigern produktiven Wohlstand – die Frage ist, wie er verteilt wird. Manche warnen vor einer kleinen Elite, die profitiert, während große Teile der Bevölkerung zurückbleiben. Andere bleiben zuversichtlicher und erwarten, dass Künstliche Intelligenz langsamer und selektiver in unterschiedliche Bereiche diffundiert, als oft angenommen. Einig ist man sich jedoch darin, dass der Umgang mit Technologie entscheidend sein wird. Die Zukunft wird davon abhängen, ob es gelingt, Fortschritt und soziale Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.

