Nette Leit mit Gartenbaukino – Chef Norman Shetler – Teil 2
Im zweiten Teil von Nette Leit mit Gartenbaukino – Chef Norman Shetler geht es um die Programgestaltung im Kino, die Subventionen, die wichtig sind, um den Balanceakt zwischen Filindustrie und Freiheit in der Vorführung zu halten, um die in Kürze startende Viennale und um den mittlerweile soliden Stand des österreichischen Films weltweit. Schließlich dürfen auch Anekdoten aus der langen und bewegten Geschichte des Kinos nicht fehlen.
Platz nehmen in einem Stück Flimgeschichte
Das Kino, das den größten Kinosaal Österreichs mit 736 Sitzplätzen beherbergt, steht bis zu den Projektoren und so gar den Toiletten hin alles unter Denkmalschutz. Doch finanziernen muss sich jeder Betrieb: So bietet man seit der Generalsanierung 2021 StammbesucherInnen und Filmenthusiasten die Möglichkeit, eine besondere Verbindung zu diesem Ort einzugehen. Man kann nämlich seitdem eine Kinosessel-Patenschaft mit seinen Namen darauf eingehen. So kann dieser “Tempel des Bewegtbildes” für funf Jahre finanziell unterstützt werden.
Das Programm im Gartenbaukino: “Die kommerzielle Seite ist untergeordnet”
Die Programmgestaltung des Kinos ist geprägt von der Auswahl außergewöhnlicher Filme, die sich von konventionellen Mustern abheben und zum Nachdenken anregen, wie uns Shetler erklärt. Die kommerzielle Seite spielt dabei eine untergeordnete Rolle, es geht vielmehr darum, Filme zu zeigen, die künstlerisch wertvoll und für das Kinoerlebnis unverzichtbar sind. Die Relevanz des österreichischen Films sei hoch, so der Kinochef, deswegen müsse man das ganze Jahr über “dranbleiben”, was die Aufführungen angeht. Das Kino versteht sich dabei dennoch als Bestandteil der Filmindustrie, auch wenn das manchmal ein Balanceakt sei. Besonders im Fokus dabei: Die Viennale.
Viennale nützt das Kino als Hotspot
Das alljährlich seit 1960 stattfindende Filmfestival nützt das Kino als Hauptaustragungsort. Das Festival ist ein Höhepunkt des kulturellen Kalenders, bei dem Stars aus der internationalen Filmszene regelmäßig das Kino besuchen. Die diesjährige Ausgabe startet am 17. Oktober mit der Eröffnungsgala – natürlich im Gartenbaukino. Es geht dann zwei Wochen quer durch die cineastische Welt, wobei Shetler betont, dass die Zusammenarbeit mit den KollegInnen sehr gut funktioniere und ehr das Kino hier in sehr guten Händen sieht. Welche Filme heuer im Rahmen der Viennale gezeigt werden, sehen Sie im blauen Link unten.
Ein Saal, der viele Große des Films gesehen hat
Das Gartenbaukino hat bereits viele berühmte Persönlichkeiten empfangen. Eine Anekdote besagt, dass Kirk Douglas bei der Premiere von „Spartacus“ 1960 persönlich mithalf, als der Vorhang klemmte. “Ob das genau stimmt – who knows?” lässt Shetler die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Begebenheit offen. Auch Regisseure wie Stanley Kubrick und Stars wie Tom Cruise waren bereits zu Gast. Letzterer – im Rahmen des Films “Oblivion” zu Gast – zeigte sich besonders interessiert an der Architektur des Kinos, und brachte darüber auch sehr viel Wissen mit, betont der Kinochef. Terry Gilliam hingegen war erst letztes Jahr zu Gast und fand großen Gefallen am Ambiente. “Es ist ein Ort, aus dem man nicht unbeeindruckt rausgeht”, so Shetler, die großen Starts bilden da keine Ausnahme.

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