SPNÖ fordert: „Allen Schüler*innen alle Chancen”
2008 hat sich Österreich mit der Unterzeichnung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zur Umsetzung von inklusiver Bildung verpflichtet, weiß LHStv. Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ NÖ: „Das darf nicht zu einem Lippenbekenntnis verkommen, sondern muss endlich gelebte Praxis werden!”
Ein inklusives Bildungssystem widerspricht dem Neubau von Sonderschulen. Bgm. Marion Török fordert das Aus des Vorhabens der Stadtgemeinde Tulln die Allgemeine Sonderschule in der Stadt (ASO): „Derzeit besuchen etwa 48 Kinder die ASO in Tulln, weit mehr als die Hälfte davon entfallen auf die Stadtgemeinde Tulln. Die übrigen Schüler*innen teilen sich auf die restlichen 11 Mitgliedsgemeinden auf, also etwa ein bis zwei Schüler*innen je Gemeinde. Jeder dieser Gemeinden ist es bestimmt möglich, diese Schüler*innen in der nächstgelegenen Regelschule zu integrieren.”
Die Bildungssprecherin der SPÖ NÖ im Landtag, LAbg. Elvira Schmidt dazu: „Die Schulbeiträge und die Kosten, die für einen Neubau an die ASO Tulln geleistet werden, wären in jedem Fall besser investiert in die Integration dieser Kinder in der nächsten Regelschule! Dadurch werden diese Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld und Freundeskreis herausgerissen. Kein Lehrerposten geht verloren, sondern verlagert sich einfach in die Regelschulen.” Nach wie vor sei die Stigmatisierung durch den Besuch einer Sonderschule nicht zu unterschätzen.
Die Politik sei angehalten sich endlich zur Einhaltung der Menschenrechte zu bekennen und umzusetzen, wozu sich Österreich bereits im Jahr 2008 verpflichtet hat und was auch Teil des aktuellen schwarz-grünen Regierungsprogramms ist, meinen die drei SPÖ-Politiker*innen und betonen abschließend: „Nur ein inklusives Bildungssystem garantiert echte Chancengleichheit für alle Schüler und Schülerinnen.”