Werke von Edelgard Gerngross & Herbert Brandl
Spannende Schau im Essingerhaus Mödling eröffnet
Zahlreiche kunstinteressierte Gäste konnte Kuratorin Florentina Welley zur ersten großen Ausstellung im neuen Jahr am 19. März im Essingerhaus Mödling begrüßen. Kein Wunder, hatte sie doch mit Herbert Brandl und Edelgard Gerngross zwei gefeierte Künstler für eine gemeinsame Ausstellung engagieren können. Die Werkeinführung hatte in gewohnter Manier Kunstmanager Peter Bogner vorgenommen. Bürgermeister Hans Stefan Hintner freute sich mit Kurratorin Welley über das große Interesse und nahm die ofizielle Eröffung der Ausstellung vor. Mehrere Personen vor Bildern und einer Skulptur in einem Ausstellungsraum des Essingerhauses.
SALON
Gegensätze ziehen sich an. Das betrifft zumindest die sehr unterschiedlichen Herangehensweisen und Kunstwerke von Herbert Brandl und Edelgard Gerngross, die in der Ausstellung „Dialog im Stillen“, EH, im Essingers Art Club gezeigt werden.
Herbert Brandls Malereien von Berg- und Naturmotiven sind bekannt. Er begegnet der Natur oft auch mahnend und zeigt nicht nur in seinen imposanten Bronzeskulpturen von Bergkristallformationen die Vergänglichkeit der Natur auf. Seine expressiven Bilder skizzieren Berge und Bäume und lassen dem Betrachter die Freiheit das Bild weiterzudenken.
Edelgard Gerngross‘ Objektkunst besteht wieder aus feinen Materialien, wie Garne, Wolle, Silberdraht und Fundstücke, die sie zu schwebenden Skulpturen verwebt und damit auf fragile psychische Seelenlandschaften verweist. Die Stimmung von Landschaften fängt die Wienerin wiederum in genauen, minimalistischen Fotografien ein, die sie dann mit Pigmenten fixiert. Ihre feinen Objekte bewegen sich zwischen Kunst und Kunsthandwerk und wollen starre Grenzen der Wahrnehmung zwischen Architektur und Gewohntem öffnen.
Im Zusammenspiel der Arbeiten beider Künstler entsteht im Raum ein stiller Dialog zwischen Brandls Bronzefiguren, die Gerngross schützend in selbstgestrickte Decken hüllt, Türmen und Bonsais, Bergketten und Bergkristallen. Poesie, die spürbar wird.
ATELIER
Auch Hans Essingers Ölbilder folgen dem Rhythmus des stillen Dialogs. So sprechen seine Stillleben zu sich selbst, auch Tiere und Menschen halten einen stillen Dialog im Rahmen. Beeindruckend sind seine frühen Arbeiten zwischen 1917 und etwa den 1940er-Jahren, deren düstere Stimmung uns gerade wieder einholt.