75 Jahre Volkshilfe Niederösterreich
Seit dem 21. März 1947 – also mitten in den Wirren der Nachkriegszeit gegründet – gibt es die Volkshilfe Österreich. Das soziale Österreich hatte sich verändert, man verschrieb sich dem Kampf gegen Armut, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit. Das macht die Volkshilfe bis heute aus – und wird gerade mehr denn je aus aktuellem Anlass gebraucht.
Gegründet wurde die Volkshilfe NÖ am 1. August 1947, nachdem Vorläuferorganisationen (z. B. Societas) bereits jahrzehntelang sozial tätig waren. Notleidende Menschen, Kriegsopfer und Flüchtlinge, hungernde Mütter und Kinder wurden versorgt. Lebensmittel, Kleidung und Brennstoff wurden verteilt und Erholungsurlaube organisiert. In allen Bezirken wurden Bezirksvereine und zahlreiche Ortsgruppen aufgebaut. In der Folge wurden auch Wärmestuben, Seniorentreffs, Kinderbetreuungseinrichtungen u. a. m. errichtet.
Die ersten Bewährungsproben hatte die Organisation bei folgenden Großereignissen zu bewerkstelligen:
- 1954 Hochwasserkatastrophe an der Donau in Niederösterreich
- 1956 Ungarn-Flüchtlinge
- 1968 Flüchtlinge nach der Niederschlagung des Prager Frühlings
Wurde anfangs der Großteil der sozialen Arbeit nur von Ehrenamtlichen durchgeführt, erfolgte ab den 1970er-Jahren der Aufbau eines Unternehmens mit Hauptamtlichen, die die Menschen zu Hause betreuen. In den ersten Jahren waren die Zahlen noch bescheiden, anfangs 34, später 92 Sozialhelferinnen versorgten damals rund 300 Patienten.
Aufgrund des dynamischen Wachstums wurden die Voraussetzungen für ein flächendeckendes Netz der sozialmedizinischen Dienste geschaffen und 1979 vom Land Niederösterreich gesetzlich geregelt.
Ab Beginn der 1980er Jahre bot die Organisation weitere Dienstleistungen im Kinderbetreuungsbereich und führte arbeitsmarktpolitische Projekte durch. Durch die Einführung des Pflegegeldes in Österreich auf Bundesebene im Jahr 1993 wurde die Entwicklung der Volkshilfe als sozialmedizinische Unterstützung noch beschleunigt.
Im Jahr 2001 wurde in der Hauptversammlung wurde bedingt durch die Ausweitung der Dienste und der Zahl der Angestellten eine Umwandlung des gemeinnützigen Vereines in eine Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Namen Service Mensch GmbH beschlossen.