Mödling: Mit Mittelalterfest 1.000 Jahre zurück
Authenzität stand im Mittelpunkt des diesjährigen Mittelalterfest in Mödling, bei dem die Pfarrkirche St. Othmar und der Karner der Babenbergerstadt eine beeindruckende Kulisse boten. BesucherInnen erlebten handwerkliche Kunst, historische Kostüme, mittelalterliches Flair und Met-Bier, kurzum eine realitätsnahe Reise ins 11. Jahrhundert.
Kulinarische Zeitreise in Mödling
Die Speisekarte des Mittelalterfestes spiegelte die damaligen einfachen Verhältnisse wider. Es gab Brei, Hülsenfrüchte und selten Fleisch, das oft ein Privileg des Adels war oder durch Wilderei beschafft wurde, wie Bürgermeister Hintner weiß. Diese eher karge Kost soll den BesucherInnen verdeutlichen, welche Fortschritte insbesondere im Bereich der Lebensmitteltechnologie seitdem gemacht wurden.
Mittelalterfest: Führungen und Darbietungen zur “dunklen” Seite – aber nicht nur
Stadtpfarrer Adolf Valenta präsentierte im Rahmen seiner Führungen originalmittelalterliche Messgewänder und betonte damit den historischen Bildungsanspruch des Festes.
Eine besondere Attraktion war das Beinhaus mit seinem Gruselfaktor. Einige Mittelalterfans waren nach der gewünschten Alltagsflucht und dem Abstieg in die Totenstadt des Karner froh, wieder im 21. Jahrhundert anzukommen. Dennoch ist festzuhalten, dass das Mittelalter nicht nur seine “dunklen” Seiten hatte – man möchte sogar meinen, einiges wäre einfacher gewesen als heute. Und genauso präsentierte sich auch das Fest den BesucherInnen – wenngleich es auch manch Zugeständnis an die Moderne geben musste.
Liebevoll gestaltete Stände treffen auf begeisterte BesucherInnen
Viele HelferInnen, ob als Stadtschreiber, Weber, Suppenköche oder Schmiede unterwegs, kamen, um die mittelalterliche Stimmung an den Ständen aufzubauen und ans Publikum heranzutragen. So gab es authentische mittelalterliche Waren und Materialien zu sehen – und das an orginalgetreuen Ständen. Das Mittelalterfest war ein echter Publikumsmagnet, was durch die Auszeichnung des Marktes als einer der Top 10 authentischsten mittelalterlichen in Europa unterstrichen wird. Er war eher auf Infotainment als auf den Kauf und Verkauf ausgerichtet – wie bei einer Zeitreise 1.000 Jahre zurück.