Nette Leit mit Hamakom-Direktorin Ingrid Lang – Teil 2
Ingrid Lang, die Direktorin des Theaters Hamakom im Nestroyhof, gibt im zweiten Teil von Nette Leit mit Moderator Helmut Berg interessante interessante Einblicke, wie es dazu kam, dass Sie die jetzige Position bekleidet. Außerdem angesprochen wird das heikle Thema Antisemitismus – und wie das Theater bzw. sie selbst damit umgeht.
Von der Schauspielerei zur Regie – und zum Theater Hamakom im Nestroyhof
Die Direktorin erzählt von ihrer Kindheit in Niederösterreich und ihrer Faszination für das Theater, die durch eine lokale Laientheatergruppe geweckt wurde als sie 11 Jahre alt war. Was die Truppe alles beherrschen musste, nötigt ihr bis heute Respekt ab – und sie setzte ihren Kurs Richtung Leipzig, wo sie nach der Schauspielschule als Schauspielerin arbeitete. Wien ließ sie allerdings nie aus seinem Bann – sie kehrte zurück und produzierte unter anderem mit Ernst Molden ein Album. Dann kam der Übergang von der Schauspielerei zur Regie, weil sie Regiekonzepte gerne hinterfrägt. Ihre erste Inszenierung in eben diesem Theater Hamakom wurde prompt für den Nestroy-Preis nominiert, was sie in ihrer Entscheidung bestärkte – und die Verbundenheit zum Haus noch ausbaute.
Antisemitismus, jüdisches Erbe und Theater: eine schwierige Kombination
Ein weiterer zentraler Punkt des Interviews war die enge Verbindung des Theaters mit der jüdischen Geschichte und Kultur. Lang betonte die Herausforderung, jüdisches Erbe und aktuelle Themen wie Antisemitismus auf die Bühne zu bringen, ohne dabei belehrend zu wirken. Sie sprach von den Schwierigkeiten, politische Diskussionen über Israel zu führen, da oft Kritik an der israelischen Regierung mit antisemitischen Einstellungen vermischt werde. Eine Sprache für das Massaker des 7. Oktober 2023 in Israel zu finden, ist eine Kunst, die sie nur wenigen zuschreibt, denn “der einzige Platz, an dem es Antisemitismus für Jüdinnen und Juden nicht gab, war Israel selbt, ist Lang überzeugt.
Eines steht aber fest: Das Theater Hamakom wird weiterhin jüdische Themen in Produktionen wie zum Beispiel einer Inszenierung über die deutsch-schwedisch-jüdische Schriftstellerin Nelly Sachs behandeln. Denn nur so könne man Vorurteile abbauen – und das kulturelle Erbe lebendig halten.

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