Wrestling, Wissen, Weiblichkeit: Sophie Veigl im Gespräch
Philosophin und Wrestlerin Dr. Sophie Veigl, die kurz vor ihrer Habilitation steht, spricht über ihre Leidenschaft fürs Wrestling, ihre Forschung zu Testosteron und darüber, wieso diese Events eine so spezielle Anziehung ausüben.
Wrestling in Österreich: Kampf um Sichtbarkeit und Vielfalt
In Österreich ist Wrestling noch immer eine Nische – Dr. Sophie Veigl möchte das ändern. Die Shows werden mehr, das Interesse steigt. Besonders am Herzen liegt ihr dabei, mehr Sichtbarkeit für Frauen und queere Personen im Ring zu schaffen. Veigl kritisiert, dass Frauen in der Szene oft unterrepräsentiert sind und sich doppelt beweisen müssen – gegen Vorurteile und für Anerkennung.
Zwischen Hantelbank und Hörsaal: Forschung mit Schlagkraft
Als Philosophin beschäftigt sich Veigl mit alternativen Wissenssystemen – etwa rund um das Hormon Testosteron. Ihre Fallstudien umfassen Interviews mit SportlerIinnen, ÄrztIinnen und transmaskulinen Personen, um zu verstehen, wie Wissen in Communities bezogen wird, wie es genutzt wird – und welche sozialen Machtstrukturen dabei eine Rolle spielen. Dabei geht es ihr besonders darum, wissenschaftsfeindliche Narrative zu durchleuchten und ein differenzierteres Verständnis zu fördern. Das Video gibt spannende Einblicke in ihre Forschung.
Testosteron, Macht und Männlichkeit: Ein kritischer Blick
Veigl setzt sich kritisch mit biologischen Erklärungen für männlich konnotiertes Verhalten auseinander. Historische Narrative, die Gewalt oder Dominanz durch Testosteron legitimieren wollen, entlarvt sie als gefährliche Vereinfachungen. Sie betont: Verhaltensweisen sind sozial erlernt – nicht genetisch vorbestimmt. Besonders deutlich wird das im Kontext von Wrestling, wo Körperlichkeit und Rollenbilder inszeniert und hinterfragt werden. Im Video spricht sie darüber, wie Wissenschaft und Showkampf sich überraschend nahekommen können.
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