Nette Leit mit “Baits” – Frontfrau Sonja Maier – Teil 2
Es ist ein Schicksal, das sie sich mit prominenten Größen aus der heimischen Musikszene teilt: Die österreichische Rockband “Baits” hat sich trotz ihrer internationalen Erfolge in der heimischen Szene noch nicht vollständig etabliert. Im zweiten Teil von Nette Leit mit Frontfrau Sonja Maier geht es um inspirirerende Lehrerinnen, Wut und auch um das doch nicht so romantische Leben als Band.
Englisch und Französisch als Herausforderung – und Liebe
Maier, die nicht nur Musikerin, sondern auch Englisch- und Französischlehrerin an einer AHS ist, fand den Zugang zu diesen beiden Fächern über ihre Schulzeit, wo sie die Lehrerinnen – nicht immer auf positivem Weg, aber doch – inspirierten. Im Gegensatz zu ihren Mitstudierenden wollte sie allerdings bodenständig bleiben, und das ermöglichte ihr die Musik.
Rockmusik: “War sehr früh sehr wütend”
Die Scheidung ihrer Eltern und familiäre Herausforderungen führten dazu, dass sie Rockmusik schließlich als Ventil für ihre Emotionen einsetzte, um ihre Wut, wie sie es formuliert, erfolgreich loszuwerden. Während ihrer Schulzeit schon war sie Mitglied einer Band und sammelte erste Bühnenerfahrung. Nach dem Umzug nach Wien konzentrierte sie sich zunächst auf ihr Lehramtsstudium, kehrte aber schließlich zur Musik zurück. Von der ersten verkauften Gitarre bis zur nächsten gekauften war es also kein langer Weg.
“Baits”: Von der Schulband zu internationalen Tourneen
Mit “Baits” verfolgt Maier nun eine professionelle Karriere, die sie und ihre Bandmitglieder durch ganz Europa führt. Tourneen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden zeigen die internationale Ausrichtung der Band. Dennoch betont die Frontfrau, dass der Erfolg als Rockband in Österreich aufgrund der kleineren Rockszene und der finanziellen Herausforderungen ein steiniger Weg ist: “Wenn man die Stadthalle vollbekommt, dann kann man von Musik leben, aber daran arbeiten wir noch”. Derweil hat man immerhin schon am Donauinselfest und am Popfest Wien gespielt.
Amadeus Award als Meilenstein
“Baits” wurde 2023 in der Kategorie “Hard and Heavy” für den Amadeus Award nominiert – ein Highlight, das ihre Bemühungen im Musikgeschäft würdigte. Apropos Bemühungen: Das Bandleben beschreibt die Musikerin als oft romantisch verklärt. Es sei harte Arbeit, die man von außen gar nicht mitbekomme. Derzeit arbeitet die Band an ihrem dritten Album, das für sie eine entscheidende Marke darstellt. „Unser Ziel ist es, noch mehr internationale Bühnen zu erobern und uns stetig weiterzuentwickeln“, erklärt sie.
